Kapitel 1: Le bag red and grey est lost

Ich war am 5. Juli dieses Jahres am Flughafen Roissy Charles de Gaulle (Paris) mit der unangenehmen Überraschung konfrontiert, dass mein Gepäck nicht angekommen war, nachdem ich den Flug Nr. OS 417 von Wien genommen hatte. In der Hoffnung, nähere Informationen über das Schicksal meines Rucksackes zu erhalten, wandte ich mich an die Gepäckinformation. Dort wurde ich freundlicherweise über die drei verschiedenen Möglichkeiten hinsichtlich des Verbleibs meines Gepäcks aufgeklärt: Es könne am Flughafen Wien geblieben sein, am Flughafen Roissy verloren worden sein, oder an eine dritte, unbekannte Destination geschickt worden sein.

Die Dame am Schalter, welche mir diese unschätzbare Information anvertraute, machte sich alsbald daran, ein Dokument anzulegen, das Suche und Fund meines Gepäcks erleichtern sollte. Da dieses Dokument auch an den Flughafen Wien übermittelt werden sollte, war es notwendig, es in Englisch zu verfassen. Ich werde hinsichtlich der schier unüberwindbaren Schwierigkeiten der besagten Dame, einen Rucksack auf Englisch zu beschreiben, nicht näher ins Detail gehen. Nur soviel dazu: Mein beige-schwarzer Rucksack verwandelte sich bei der Beschreibung auf mysteriöse Weise in eine "red and grey bag". Durch Unterstützung der AirFrance-Angestellten unter Aufwendung meiner eigenen Kenntnisse der englischen Sprache gelang es uns schließlich doch, eine mehr oder minder präzise und zutreffende Beschreibung meines Rucksackes zu erstellen.

Darüber hinaus bestand ich auf der Dringlichkeit meines Falles, da mein Gepäck unter anderem Arbeitsunterlagen enthielt, welche ich ab Montag morgen für diverse Kundenpräsentationen benötigte, die ich in meiner Funktion als Unternehmensberaterin bei einer internationalen Softwarefirma mit Sitz in Österreich abhalten würde. Man versicherte mir also, dass ich mein Gepäckstück am nächsten Tag (Samstag, 6. Juli) zurückerhalten werde und vertraute mir ein weiteres Dokument mit dem Inhalt an, dass AirFrance sich verpflichte, seinen Kunden verlorenes Gepäck innerhalb von 24 Stunden nach der Information über den Verlust zurückzuerstatten und darüber hinaus die betroffenen Kunden unmittelbar nach dem Fund ihres Gepäcks telefonisch zu kontaktieren. In einem klaren Gegensatz zu eben diesem Versprechen empfahl man mir, am nächsten Tag die Gepäckinformation anzurufen, um zu erfahren, ob der Verbleib meines verlorenen Rucksackes ausgeforscht werden konnte... was ich am morgen darauf auch tat.